Bei der Initiativbewerbung, die auch Blindbewerbung genannt wird, bewerben sich Personen bei einem Unternehmen, ohne überhaupt zu wissen, ob das angeschriebene Unternehmen eine Arbeitsstelle in dem gewünschten Beruf bzw. Bereich zu vergeben hat.
Die Initiativbewerbung ist daher ein Phänomen in Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit. In Zeiten von Fachkräftemangel wie aktuell in 2024 ist die Initiativbewerbung eher selten und die Ausnahmen. Bewerber, die unbedingt bei einem bestimmten Unternehmen arbeiten möchten, setzen noch häufig auf diese Bewerbungsform.
Eine Bewerbung, die initiativ ohne Bezug zu einem Stellenangebot erstellt worden ist, wird in der Regel per E-Mail übersandt. Bei einer postalischen Bewerbung ist heute selten, kann aber in bestimmten Berufen und Branchen durchaus zum Erfolg führen.
Bei einer postalischen Bewerbung wird aber eine Kurzbewerbung als Initiativbewerbung versendet, hierbei auf die Übersendung beglaubigter Zeugnisse verzichtet. Die Vorlage erfolgt dann im Vorstellungsgespräch.
Generell lässt sich festhalten, dass die Initiativbewerbung durch den Einzug der digitalen Bewerbung eine Wandlung erlebt hat, zum Vorteil der Arbeitnehmer. Eine Initiativbewerbung lässt sich heute ohne große Kosten und ganz schnell per E-Mail verschicken. Doch ebenso nehmen Unternehmen nach wie vor Blindbewerbungen an, was zwei gewichtige Gründe hat:
Immer mehr Unternehmen melden Besetzungsprobleme besonders bei Ausbildungsplätzen. Betriebe setzen daher auf neue Wege bei der Rekrutierung, die Initiativbewerbung ist in diesem Zusammenhang rückläufig. (Quelle: IAB)
Bewerber, die eine Blindbewerbung ins Auge fassen, sollten die aktuellen Trends bei der Personalgewinnung beachten:
Online-Plattformen und soziale Netzwerke: Viele Unternehmen bevorzugen es, Initiativbewerbungen über ihre eigenen Karriereportale oder über professionelle Netzwerke wie LinkedIn zu erhalten. Haben Sie dort eine geeignete Präsenz?
Netzwerken: Kontakte knüpfen und pflegen ist nach wie vor wichtig. Persönliche Empfehlungen können den Erfolg einer Initiativbewerbung erhöhen. Kann jemand Ihr Bezugspunkt/Fürsprecher sein?
Online-Präsenz: Unternehmen suchen oft online nach Informationen über Bewerber. Es ist wichtig, dass die Informationen auf sozialen Plattformen aktuell und professionell sind.
Personalisierte Bewerbungen: Es wird empfohlen, Initiativbewerbungen so individuell wie möglich zu gestalten. Dies bedeutet, die Bewerbung auf die spezifischen Anforderungen und Werte des Unternehmens zuzuschneiden.
Wenn Sie sich bei einem Unternehmen initiativ bewerben möchten, ist es ratsam vor der Bewerbung telefonisch mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten, um nachzufragen, ob Ihre Bewerbung eine Aussicht auf Erfolg haben könnte. Auf diese Weise lernen Sie auch Ihren Ansprechpartner kennen und können direkt einen positiven Eindruck hinterlassen.
In der Regel steht heute bei jedem Unternehmen auf der Webseite, ob Initiativbewerbungen erwünscht sind und wer der richtige Ansprechpartner ist. Sobald Sie einen Ansprechpartner erreicht bzw. ermittelt haben, können Sie eine Bewerbung anfertigen und zusenden.
Gezielte Blindbewerbung: Bewerben Sie sich niemals auf „irgendeine Position“, sondern immer gezielt auf genau das was Sie wollen. Sie sollten eine klare Vorstellung von ihrer zukünftigen Aufgabe bzw. dem Aufgabenbereich haben.
In der Regel orientieren sich Bewerber beim Anschreiben an den Inhalten der Stellenanzeige für eine ausgeschriebene Position, um eine Bewerbung zu erstellen. Hier fehlt natürlich die Stellenanzeige, was die Erstellung ein wenig erschwert.
Der chronologische Lebenslauf ist die Basis aller Bewerbungsunterlagen und darf bei der Blindbewerbung nicht fehlen.
Wenn das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf erstellt sind, müssen diese als PDF erstellt und abgespeichert werden. PDF ist der ultimative Standard für Bewerbungsunterlagen. Die letzten 2 relevanten Zeugnisse sollten ebenfalls als PDF beigefügt werden. Alle Unterlagen zusammen werden dann in einem PDF zusammengeführt und als E-Mail-Anhang versendet.
Viele Bewerbungsratgeber empfehlen als Bewerbungsstrategie ein Inserat in Zeitungen oder Internet-Jobbörsen, dies können wir Ihnen jedoch nur eingeschränkt empfehlen. Wir sehen diese Form der Bewerbung nicht als Initiativbewerbung, weil der Bewerber nicht direkt auf potenzielle Arbeitgeber zugeht, sondern auf Meldung wartet und die Initiative geht vom Arbeitgeber aus.
In der letzten Zeit haben es die Unternehmen zudem leider nicht mehr nötig auf die Bewerber zu zugehen, da sie mit Bewerbungen bzw. Online-Bewerbungen quasi zugeschüttet werden. Viele Unternehmen sehen diese Initiative daher durchaus negativ, weil Sie in den meisten Fällen eher nach einem Rettungsanker als nach einer gezielten Bewerbung klingt.
Sollten Sie sich dennoch für eine Stellenbewerbung per Stellengesuch in einer Zeitung interessieren, so muss diese sehr gut formuliert sein. Im Text, der ja nur sehr wenige Zeichen enthalten darf, sollten folgende Informationen für eine erfolgreiche Bewerbung vorhanden sein: Berufsbezeichnung, Alter, Ausbildung, Fach- und Branchenkenntnisse, Fähigkeiten, persönliche Stärken, angestrebte Position, Eintrittstermin und Einsatzort. Für eine höhere Position sollten Sie darauf achten, dass die Anzeige ein wenig größer gedruckt wird, als eine einspaltige Anzeige für gering qualifizierte Tätigkeiten.
Diese Form der Initiativbewerbung im Internet ist fast immer kostenlos, in einer Tageszeitung hingegen, werden Sie immer bezahlen müssen, der Betrag richtet sich nach der Auflage der Zeitung.
Umfangreiche Informationen zur Erstellung von Anschreiben, Lebenslauf, etc. finden Sie hier unter unseren Bewerbungstipps.