Systemelektroniker/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und Zukunft

 

Du interessierst dich für elektrische Systeme? Handwerkliches Geschick zählt zu deinen Fähigkeiten? Verzwickte Probleme zu lösen machst du gerne? Vielleicht ist diese Berufsausbildung dann genau richtig für dich.

Mit der Einführung im Jahr 2003 gehört der Beruf des Systemelektronikers zu den jungen Handwerksberufen. Notwendig wurde die Einführung deshalb, weil es immer mehr moderne Entwicklungen und Gerätschaften gibt, die eine Spezialisierung auf diesem Gebiet erfordern.

Systemelektroniker stellen solche Geräte her und entwickeln Systeme, sorgen für Inbetriebnahme, Instandhaltung, Wartung und Reparatur und sind Spezialisten für die Erstellung von Schaltplänen für Neuinstallationen. Auch die Entwicklung von Prototypen bis zur Serienreife gehört zu deinen Aufgaben, wenn du dich für den Beruf des Systemelektronikers entscheidest.

Die Prüfsysteme für neue Anlagen sind sehr wichtig. Sie kontrollieren die Funktionalität und liefern Informationen über Fehlerquellen, die wichtig für Korrekturen sind. Daher gehört ebenso die Entwicklung von Prüfanlagen zu den Aufgaben des fertig ausgebildeten Systemelektronikers. Auch Serviceleistungen und Kundenbetreuung zählen zum Einsatzbereich des Systemelektronikers.

Nicht zuletzt durch den Bedarf der Kunden an Spezialisten für Installation, Konfiguration, Wartung und Reparatur von Systemen ist dieser Beruf entstanden. Wichtige Schutzmaßnahmen, die für bestimmte Systeme notwendig sind, fallen genauso in dieses abwechslungsreiche Berufsfeld, das auch für die Meisterprüfung qualifiziert.

Gehalt als Systemelektroniker/in

Der Verdienst für ausgebildete Systemelektroniker schwankt und hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. So ist das Einstiegsgehalt gleich nach der Ausbildung natürlich in der Regel deutlich niedriger als das Gehalt eines Top-Systemelektronikers, der schon über viele Jahre an Berufserfahrung und Weiterbildungen verfügt. Außerdem hängt es auch von der Art des Unternehmens ab, in dem du arbeitest.

Bei einem Großkonzern hast du oft einen höheren Verdienst und ebenso mehr Aufstiegschancen, als in einem Kleinbetrieb. Auch das Bundesland, in dem du einmal arbeiten wirst, hat Einfluss auf dein Einkommen. In den östlichen Bundesländer sind die Löhne oft noch vergleichsweise geringer als im Westen.

Ein Beispiel: Das Durchschnittsgehalt eines Systemelektronikers in Deutschland beträgt aktuell etwas mehr als 2.500 Euro brutto im Monat. Im Osten wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sinkt der Schnitt deutlich auf unter 2.000 Euro. Spitzenwerte, was den Durchschnitt der Gehälter angeht, gibt es in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit etwa 2.700 beziehungsweise 2.900 Euro im Monat (brutto).

Ausbildung als Systemelektroniker/in

Für die Ausbildung zum Systemelektroniker stehen dir zwei Wege offen. Entweder wählst du das klassische duale System, bei dem du im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule alle wichtigen theoretischen und praktischen Inhalte für den Beruf des Systemelektronikers vermittelt bekommst.

Oder du entscheidest dich für die rein schulische Ausbildung, die dir aber ebenfalls alle wichtigen praktischen Grundlagen für die erfolgreiche Ausübung dieses Berufes bietet. Beide Ausbildungsvarianten schließen mit der Prüfung vor der Handwerkskammer ab.

Die Wahl einer bestimmten Fachrichtung ist hier nicht möglich, die Ausbildungsinhalte sind für alle gleich. Neben technischen Fähigkeiten wie Montieren, Installieren, Programmieren und Prüfen sind auch Planung und die Arbeitsplatzeinrichtung wichtige Inhalte der Ausbildung.

Der Umgang mit Kunden, wie das Entgegennehmen von Aufträgen oder Reklamationen, gehört zur Ausbildung dazu. Umweltschutz, Sicherheit und Serviceleistungen sind ebenfalls in den Ausbildungskatalog integriert. Die Ausbildung zum Systemelektroniker ist auf 3,5 Jahre ausgelegt. Sie berechtigt, später einmal die Meisterqualifikation zu erwerben.

Voraussetzungen als Systemelektroniker/in

Technisches Verständnis und vor allem die Freude an technischen Zusammenhängen sind die Grundvoraussetzung für Ausbildung und Berufsausübung beim Systemelektroniker. Geschicklichkeit und planerische Fähigkeiten sind ebenfalls wichtig.

Kenntnis von Installations- und Reparaturvorgängen aus dem privaten Bereich sind von Vorteil. Im Computerbereich entwickeln sich die Dinge schnell und Innovationen drängen auf den Markt. Du brauchst daher für diesen Beruf die Bereitschaft, dich immer wieder in neue Sachverhalte einzuarbeiten. Lebenslanges Lernen ist also angesagt.

Gute Noten in der naturwissenschaftlichen Fächern in der Schule werden von den Personalverantwortlichen gerne gesehen. Aber auch Kommunikationsfähigkeit, Belastbarkeit, Problemlösungsfähigkeiten und Teamfähigkeit sind entscheidende Faktoren für einen Bewerber um den Ausbildungsplatz als Systemelektroniker.

Dies sind die sogenannten Schlüsselqualifikationen, die dir späteren Erfolg im Beruf bringen können. Kundenkontakt mit manchmal auch unangenehmen Gesprächen sollte für dich kein Problem sein, ebenso wenig wie die Fähigkeit, technische Sachverhalte dem Laien verständlich zu erklären.

Der Sicherheitsaspekt ist in diesem Beruf wichtig. Du solltest sowohl selbst ein Auge auf Sicherheitsvorkehrungen haben als auch deinen Kunden Tipps geben können, wie sie Sicherheit in ihrem Unternehmen und an ihrem Arbeitsplatz realisieren.

Bewerbung als Systemelektroniker/in

Die Bewerbung für einen Ausbildungsplatz als Systemelektroniker kann entweder auf schriftlichem Weg oder per E-Mail erfolgen. Was gewünscht ist, erfährst du vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb, entweder in einer schriftlichen Stellenbeschreibung oder online auf der Website.

Wichtig sind vor allem deine Schulzeugnisse, der Lebenslauf mit Bild und das Motivationsschreiben. Hier stellst du heraus, warum du Systemelektroniker werden willst und warum du gerade dieses Unternehmen als Ausbildungsbetrieb möchtest.

Die Kenntnis des Unternehmens ist sehr wichtig, sodass Bewerbungen, die sehr pauschal wirken, bei den Personalentscheidern nicht gerne gesehen sind. Spätestens beim Vorstellungsgespräch werden dir mit hoher Wahrscheinlichkeit Fragen nach dem Unternehmen gestellt, bei dem du dich bewirbst.

Eine genaue Vorstellung des Berufs, den du erlernen willst, solltest du haben. Du solltest dich also mit dem Berufsbild des Systemelektronikers genau befasst haben und im Idealfall sogar in Praktikum vorweisen können.

Zukunft und Trends für den Beruf

Die Trends sind im Bereich Systemelektronik ein ganz wichtiger Faktor, den du immer im Blick haben musst. Neuerungen technischer Art dürfen für dich kein Hindernis sein. Deine Kunden verlassen sich darauf, dass du auf deinem Gebiet immer auf dem aktuellen Stand der Technik ist.

Und genau genommen ist die wichtige Grundlage deines Berufs, dass es immer wieder neue Systeme zu entwickeln, zu installieren, zu überprüfen und zu warten gibt. Letztendlich ist die Bereitschaft zur Innovation sehr wichtig.

Zu den Trends gehören beispielsweise die Bedienbarkeit von Funktionen, beziehungsweise Automatismen über Tastfunktionen. Innovative Menüführung ist sehr wichtig. Dies erfordert Programmierungen auf neuen Wegen und ein Querdenken, das neue Entwicklungen erst ermöglicht.

Auch in der Unterhaltungselektronik zeichnen sich immer neue Trends ab. Es geht aktuell z. B. darum, bei Bildschirmdiagonalen größeren Ausmaßes eine ansprechende Auflösung zu erzielen (das Gleiche gilt auch für große Displays bei Maschinen für den industriellen Bereich!) und die Funktionalität von Smartphone-Bereich weiter auszubauen.

Smart-Systeme (Internet of Things) wie die Steuerung von Garagentor, Heizung und Jalousie sind Dinge, deren Systeme entwickelt und programmiert werden müssen. Alles Ansätze, in denen du als angehender Systemelektroniker nicht nur Kompetenz, sondern auch Kreativität im Hinblick auf eigene Erfindungen zeigen kannst. Dies ist sowohl in Einzelarbeit als auch im Team mit Mitarbeitern deines Unternehmens möglich.

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