Fotograf/Fotografin – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und Zukunft

Für Fotografen sind Wirtschaftskrisen immer schlecht, denn meistens wird in Unternehmen an Werbung und Marketing gespart. Ältere Bilder müssen dann für Werbezwecke herhalten.

Für viele Fotografen ein lukratives Geschäft, sie verdienen zwar mit einzelnen Bildern nicht mehr viel Geld, aber dafür ist der massenhafte Absatz von Bildern gewinnbringend.
Die Fotos kosten zwischen 1-10 EUR und sind für jeden abrufbar, für Fotos mit Personen ist das relativ günstig.

Durch das Internet hat sich der Job als FotografIn deutlich gewandelt. Sogenannte Stockfotografie ist auf dem Vormarsch und viele Unternehmen suchen sich in einer riesigen Online-Bilddatenbank die passenden Fotos heraus.

Das Hauptgeschäft macht der regionale Fotograf jedoch mit freiberuflicher Tätigkeit für Tageszeitungen oder Porträtfotos für den privaten Gebrauch.

Ausbildung Fotograf/Fotografin

Die Ausbildung zur Fotografin bzw. zum Fotografen in Deutschland ist eine praxisorientierte, kreative und vielseitige Ausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert. Die Ausbildung erfolgt dual, das heißt, sie kombiniert theoretische Kenntnisse in der Berufsschule mit praktischer Arbeit im Ausbildungsbetrieb.

Hier ist ein grober Überblick über den Aufbau und den Lehrplan der Ausbildung:

1. Jahr der Ausbildung: Grundlagen der Fotografie und Technik

Im ersten Ausbildungsjahr werden die grundlegenden Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Dazu gehören technische Grundlagen der Fotografie wie der Umgang mit Kameras, Belichtungstechniken, Bildkomposition und die Bedienung von Bildbearbeitungssoftware. Die Auszubildenden lernen, verschiedene Kameratypen zu nutzen und mit verschiedenen Lichtverhältnissen umzugehen.

Zu den theoretischen Inhalten in der Berufsschule zählen Grundlagen der Fotografietechnik, Bildgestaltung, Farblehre, sowie rechtliche Aspekte und betriebswirtschaftliche Grundlagen für selbstständige Fotografen.

2. Jahr der Ausbildung: Vertiefung der fotografischen Techniken

Im zweiten Jahr steht die Vertiefung der bereits erworbenen Kenntnisse im Vordergrund. Die Auszubildenden lernen, sich auf verschiedene fotografische Bereiche zu spezialisieren, sei es Porträt-, Produkt-, Architektur- oder Eventfotografie. Dabei werden auch spezielle Techniken wie Studiofotografie, Blitztechniken und die Arbeit mit verschiedenen Objektiven vertieft.

In der Berufsschule werden weiterführende Themen wie Farbkorrektur, Bildbearbeitungstechniken, sowie Marketing und Kundenakquise behandelt. Auch das Thema Selbstständigkeit, insbesondere für angehende Fotografen, wird intensiver betrachtet.

3. Jahr der Ausbildung: Praktische Anwendung und Prüfungsvorbereitung

Im letzten Ausbildungsjahr steht die praktische Anwendung des Erlernten im Mittelpunkt. Die Auszubildenden arbeiten vermehrt eigenverantwortlich und setzen ihre Kenntnisse in realen Projekten um. Dazu gehören beispielsweise die Planung und Durchführung von Fotoshootings, die Bearbeitung von Bildern und die Präsentation der Ergebnisse.

Parallel dazu erfolgt die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung. Hierzu gehört die Erstellung einer Abschlussarbeit, die eine praktische Umsetzung eines fotografischen Projekts sowie eine schriftliche Dokumentation beinhaltet. Die schriftliche Prüfung umfasst in der Regel Fragen zu rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen sowie zu fotografischen Techniken.

Berufsschule

Der Lehrplan in der Berufsschule orientiert sich an den Bedürfnissen der fotografischen Praxis. Neben den bereits genannten Themen beinhaltet er auch die Vermittlung von Kenntnissen in Bildjournalismus, kreativen Techniken, wie beispielsweise der experimentellen Fotografie, sowie Grundlagen der Kundenkommunikation und Projektmanagement.

Zusätzliche Qualifikation

Viele Fotografen entscheiden sich während oder nach der Ausbildung für Zusatzqualifikationen. Dazu gehören beispielsweise Fortbildungen in speziellen Bildbearbeitungstechniken, Workshops zu neuen Kameratechnologien oder Weiterbildungen im Bereich Marketing und Selbstständigkeit.

7 wichtige Voraussetzungen als Fotograf/in

Die Voraussetzungen für den Beruf Fotografin/Fotograf können je nach Ausbildungsweg und persönlichem Werdegang variieren. Hier sind jedoch einige allgemeine Voraussetzungen, die häufig für die Ausbildung und den Einstieg in den Beruf gelten:

1. Schulische Voraussetzungen: In der Regel wird mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss für die Ausbildung zur Fotografin/zum Fotografen vorausgesetzt. Manche Betriebe oder Schulen verlangen auch einen höheren Bildungsabschluss, beispielsweise die Fachhochschulreife.

2. Künstlerisches Interesse und gestalterische Fähigkeiten: Ein ausgeprägtes Interesse an Kunst und Ästhetik ist für angehende Fotografen von Vorteil. Die Fähigkeit, kreativ zu denken und gestalterisch tätig zu sein, spielt in diesem Beruf eine zentrale Rolle. Ein Grundverständnis für Bildkomposition, Farbenlehre und ein Auge für Details sind wichtige Eigenschaften.

3. Technisches Verständnis: Da die Fotografie stark von technischen Aspekten abhängt, ist ein gewisses technisches Verständnis erforderlich. Fotografen müssen mit verschiedenen Kameramodellen, Objektiven, Beleuchtungstechniken und Bildbearbeitungssoftware umgehen können. Ein Interesse an technischen Neuerungen in der Fotografie und die Bereitschaft, sich in neue Technologien einzuarbeiten, sind von Vorteil.

4. Kommunikationsfähigkeit: Fotografen müssen in der Lage sein, mit Menschen zu kommunizieren, sei es bei der Besprechung von Aufträgen, der Anleitung von Models während eines Shootings oder im Kontakt mit Kunden. Die Fähigkeit, Ideen und Konzepte klar zu vermitteln, ist wichtig, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

5. Kundenorientierung: Viele Fotografen arbeiten im Dienstleistungsbereich und müssen daher kundenorientiert arbeiten. Die Berücksichtigung der Kundenwünsche, die Fähigkeit, auf Kunden einzugehen und ein angemessenes Verhalten gegenüber Kunden sind entscheidend für den Erfolg als Fotograf.

6. Kreativität und Eigeninitiative: Die Fotografie ist ein kreativer Beruf, und Fotografen sollten in der Lage sein, innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Eigeninitiative und die Bereitschaft, über den Tellerrand zu schauen, sind wichtige Eigenschaften, um sich in diesem kreativen Feld zu behaupten.

7. Bereitschaft zur Weiterbildung: Die Fotografie ist einem ständigen Wandel unterworfen, sei es durch neue Technologien, Trends oder künstlerische Strömungen. Fotografen sollten daher die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung mitbringen, um ihre Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten.

10 wichtige Punkte für die Bewerbung als Fotograf/Fotografin

Die Bewerbung als Fotograf/in ist eine wichtige Möglichkeit, sich potenziellen Arbeitgebern vorzustellen und das eigene Portfolio zu präsentieren. Hier sind 10 Schritte und Tipps, wie die Bewerbung gestaltet werden kann:

1. Anforderungen verstehen: Lesen Sie das Stellenangebot sorgfältig durch, um die spezifischen Anforderungen des Arbeitgebers zu verstehen. Welche Qualifikationen werden gesucht? Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind mit der Position verbunden? Dieses Verständnis ist wichtig, um die Bewerbung gezielt darauf auszurichten.

2. Lebenslauf erstellen: Beginnen Sie mit einem aussagekräftigen Lebenslauf. Fassen Sie Ihre Ausbildung, bisherige berufliche Erfahrung, besondere Qualifikationen und Fähigkeiten zusammen. Achten Sie darauf, relevante Praktika, Weiterbildungen oder freiberufliche Tätigkeiten zu erwähnen, die Ihre Fotografie-Kenntnisse unterstreichen.

3. Anschreiben formulieren: Das Anschreiben ist die Gelegenheit, Ihre Motivation und Ihre Qualifikationen für die Stelle zu betonen. Beginnen Sie mit einer klaren Einleitung, in der Sie auf das Stellenangebot Bezug nehmen. Erklären Sie, warum Sie sich für die Position interessieren und warum Sie die geeignete Person für die Stelle sind.

  • Motivation: Teilen Sie dem Arbeitgeber mit, warum Sie Fotograf/in werden wollten und was Sie an dieser Position reizt.
  • Qualifikationen: Heben Sie Ihre relevanten Fähigkeiten und Erfahrungen hervor. Verweisen Sie auf konkrete Projekte oder Erfolge, die Ihre fotografischen Fähigkeiten belegen.
  • Persönlichkeit: Geben Sie einen Einblick in Ihre Persönlichkeit und wie Sie im Team arbeiten. Fotografie ist oft auch ein sozialer Beruf, besonders bei Aufträgen mit Kunden oder Shootings mit Modellen.

4. Portfolio zusammenstellen: Fügen Sie Ihrem Bewerbungsschreiben ein Portfolio hinzu, das eine Auswahl Ihrer besten Arbeiten enthält. Dies kann eine physische Mappe mit Ausdrucken oder eine digitale Präsentation auf einem USB-Stick oder als Online-Portfolio sein. Achten Sie darauf, verschiedene Stilrichtungen und Aufnahmearten zu präsentieren, um die Bandbreite Ihrer Fähigkeiten zu zeigen.

5. Zeugnisse und Zertifikate: Fügen Sie Ihrem Bewerbungspaket relevante Zeugnisse, Abschlüsse und Zertifikate bei. Dies unterstreicht Ihre formale Ausbildung und bestätigt Ihre Qualifikationen.

6. Referenzen: Falls möglich, fügen Sie Referenzen oder Empfehlungsschreiben bei. Diese können von früheren Arbeitgebern, Kunden oder Lehrern stammen und helfen, Ihre Professionalität zu untermauern.

7. Gestaltung und Layout: Achten Sie auf ein professionelles und ansprechendes Layout. Ein sauberes Design, gut lesbare Schriftarten und klare Strukturen erleichtern es dem Arbeitgeber, die wichtigsten Informationen zu erfassen.

8. Online-Präsenz: Verweisen Sie im Anschreiben auf Ihre Online-Präsenz, wenn Sie eine Website, ein Blog oder Social-Media-Profile mit Ihren Arbeiten haben. Dies ermöglicht dem Arbeitgeber, sich ein umfassenderes Bild von Ihrem Portfolio zu machen.

9. Schlusswort: Schließen Sie Ihr Bewerbungsschreiben mit einer freundlichen Zusammenfassung und einer Einladung zu einem persönlichen Gespräch. Bedanken Sie sich für die Aufmerksamkeit und drücken Sie Ihre Vorfreude auf die Möglichkeit aus, mehr über die Stelle zu erfahren.

10. Korrekturlesen: Bevor Sie die Bewerbung abschicken, überprüfen Sie alle Unterlagen auf Rechtschreibfehler und Grammatik. Ein fehlerfreies Bewerbungsdokument vermittelt einen professionellen Eindruck.

Zukunftsaussichten für den Beruf

Die Zukunftsaussichten für den Beruf Fotograf sind sowohl von Herausforderungen als auch von neuen Chancen geprägt, insbesondere durch den technologischen Fortschritt und die sich wandelnden Konsumgewohnheiten. Hier sind 6 wesentliche Aspekte, die die Zukunftsaussichten beeinflussen könnten:

1. Technologischer Fortschritt: Die rasante Entwicklung von Technologien, insbesondere im Bereich der Smartphone-Kameras und automatisierten Bildbearbeitung, hat den Zugang zur Fotografie für viele Menschen erleichtert. Dies hat zur Folge, dass der Markt für einfache Fotografie-Dienstleistungen möglicherweise wettbewerbsintensiver wird. Professionelle Fotografen müssen daher ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln und sich auf hochwertige, kreative Dienstleistungen konzentrieren, um sich von automatisierten Lösungen abzuheben.

2. Online-Plattformen und soziale Medien: Die verstärkte Nutzung von Online-Plattformen und sozialen Medien hat die Nachfrage nach visuellen Inhalten deutlich erhöht. Fotografen haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten über Plattformen wie Instagram, Pinterest und Fotografie-Portfolios online zu präsentieren und so ein breiteres Publikum zu erreichen. Der Aufbau einer starken Online-Präsenz und die Nutzung sozialer Medien können wichtige Elemente für den Erfolg in der Zukunft sein.

3. Spezialisierung und Diversifizierung: Fotografen, die sich auf Nischenmärkte spezialisieren oder ihre Dienstleistungen diversifizieren, können bessere Chancen haben. Die Nachfrage nach hochwertigen, spezialisierten Fotografien für Bereiche wie Architektur, Mode, Food oder Natur könnte in Zukunft steigen.

4. Virtuelle Realität (VR) und Augmented Reality (AR): Die Verbreitung von VR- und AR-Technologien eröffnet neue Möglichkeiten für immersive fotografische Erlebnisse. Fotografen könnten in Zukunft verstärkt in der Entwicklung von 360-Grad-Fotos, virtuellen Touren oder AR-Anwendungen involviert sein.

5. Nachhaltigkeit und Ethik: Die steigende Sensibilisierung für Umweltfragen und ethische Überlegungen könnte sich auf die Arbeitsweise von Fotografen auswirken. Nachhaltige Praktiken in der Fotografie, wie die Verwendung umweltfreundlicher Ausrüstung und die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, könnten in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

5. Nachhaltigkeit und Ethik: Die steigende Sensibilisierung für Umweltfragen und ethische Überlegungen könnte sich auf die Arbeitsweise von Fotografen auswirken. Nachhaltige Praktiken in der Fotografie, wie die Verwendung umweltfreundlicher Ausrüstung und die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, könnten in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

6. Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI): Einige einfache fotografische Aufgaben könnten durch Automatisierung und KI-Technologien beeinflusst werden. Dies betrifft vor allem Routineaufgaben wie Bildbearbeitung, Organisation von Fotoarchiven oder automatische Anpassung von Belichtung und Farben. Fotografen könnten davon profitieren, indem sie sich auf kreative und komplexe Aufgaben konzentrieren, die menschliche Intuition und Kreativität erfordern.

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