Nach der schwedischen Wirtschaftskrise in der 90er Jahre hat sich das Land heute bereits gut erholt. In Schweden ist das Arbeitsumfeld für Väter oder Mütter sehr gut. Es ist allgemein üblich, dass junge Mütter mit kleinen Kindern weiter berufstätig sind – moderne Kinderbetreuungs-Konzepte und ein sehr hohes Teilzeitangebot machen dies möglich. Ein Praktikum oder einen Job in Schweden zu finden ist auch gar nicht so schwierig wie der Bewerber vielleicht erwartet. Wichtigste Voraussetzung ist natürlich das Beherrschen der Sprache.
Selbst für ältere Schweden ist die englische Sprache kein Problem, in vielen Niederlassungen von Global Playern ist auch hier bereits Englisch die tägliche Umgangssprache. Trotzdem ist es für Bewerber ohne schwedische Sprachkenntnis schwer einen Job zu finden. Für einen deutschen Hochschulabsolventen ist es jedoch beruhigend zu hören, dass schwedische Kommilitonen bei Studienabschluss ungefähr im gleichen Alter sind. Wer sich für ein Studium oder Auslandssemester in Schweden interessiert kann im Internet unter www.schweden.org oder www.si.se Informationen erhalten.
Praktika sind in Schweden als Voraussetzung für einen späteren Job nicht in dem Maße üblich wie hier zu lande. Wer jedoch einen schwedischen Praktikumsplatz sucht sollte im Internet folgenden Link besuchen www.infoteket.se. Für einen dauerhaften Arbeitsplatz in Schweden führt der Weg doch bei 60 % der Jobs nach wie vor über die staatlichen schwedischen Arbeitsämter.
Wie auch in Deutschland haben alle großen schwedischen Firmen einen guten Webauftritt, wo die neuen Stellenangebote studiert werden können. Die Probezeit dauert in Schweden unglaubliche zwölf Monate, danach ist eine Kündigung jedoch relativ schwer.
Es sei nochmals betont, dass in Schweden fast jeder Englisch kann, weshalb ungefähr 60 % der Bewerbungen in Schweden bei international tätigen Unternehmen in englischer Sprache verfasst werden. Der Aufbau der Unterlagen entspricht jedoch weitgehend den deutschen Normen. Ein kurzes, einseitiges Anschreiben ist empfehlenswert.
Der schwedische Lebenslauf sollte nicht mehr als zwei Seiten umfassen, wobei ein Bewerbungsfoto nicht unbedingt erforderlich ist. Das Datum und die Unterschrift sind im Lebenslauf auf Schwedisch ebenfalls nicht Usus. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist es hier wie in Deutschland jedoch nötig die Kopien von Zeugnissen der Bewerbung für Schweden beizufügen. Ebenso Kopien von Arbeitszeugnissen vorheriger Arbeitgeber. Sollte Sie Referenzen oder Kontakte nach Schweden haben, so dürfen Sie diese ruhig erwähnen.
Bei einem Vorstellungsgespräch in Schweden sollte man eine klassische Situation erwarten. Die Schweden haben jedoch ein gesellschaftliches Problem mit dem Alkoholkonsum (vielleicht wegen der dunklen Wintertage). Für uns ungewohnt, für Schweden jedoch normal ist die Frage nach dem Alkoholkonsum in einem Vorstellungsgespräch. Als Frau sollte man sich unbedingt darauf einstellen im Vorstellungsgespräch auf Schwedisch oder Englisch nach der zukünftigen Familienplanung gefragt zu werden. Psychologische Tests fallen in Schweden nur bei Bewerbungen für gehobene Positionen an.