Die Aussicht auf eine Tätigkeit in Italien ist im italienischen Norden größer, als im italienischen Süden. In den Unternehmen mit internationaler Ausrichtung können Sie sich auch auf Englisch als Unternehmenssprache einstellen, bei kleineren und größeren nationalen Unternehmen sind natürlich gute Italienischkenntnisse enorm wichtig. Die Jobsuche in Italien bietet einige Wege an, auf denen Sie Ihr Glück versuchen sollten.
In Italien hat das Arbeitsamt ein Vermittlungsmonopol für Arbeiter und Angestellte, weshalb Sie die Hilfestellung durch diese öffentliche Einrichtung nutzen können. Der Trend geht jedoch – wie in der gesamten EU – zu einer Privatisierung der Arbeitsvermittlung. Die sogenannten „Ricerca e Selezione Personale“ bieten aber hauptsächlich nur Positionen in gehobenen Arbeitsverhältnissen an.
Ein guter Weg sind in Italien die Kontakte. Dieses Phänomen ist zwar international rückläufig, aber bietet sich doch quer durch Europa als „Vetternwirtschaft“ an, übrigens genauso in Deutschland. Die meisten Stellen werden deshalb erst gar nicht veröffentlicht, sondern sind schon durch Mund-Propaganda verbreitet und schnell vergeben.
Haben Sie also Bekannte oder Verwandte in Italien, die direkt oder indirekt Kontakt zu dem umworbenen Unternehmen aufnehmen können, dann sollten Sie auf diese Möglichkeit zurückgreifen, um Ihre Chancen für Italien zu wahren.
Als letzte Möglichkeit nach Italien zu gelangen bietet sich natürlich auch die Initiativbewerbung an, womit der Bewerber auf sein Glück oder den eventuellen Bedarf des Unternehmens vertraut.
Das italienische Anschreiben ist sehr kurz und eher auf Form bedacht, als auf eine inhaltliche Überzeugung, natürlich spielt die Information hier auch eine gewichtige Rolle, aber nicht so sehr wie Sie dies vielleicht aus Deutschland im Anschreiben gewohnt sind. Auf die Motivation wird im italienischen Bewerbungsschreiben daher nicht eindringlich eingegangen. Auf eine handschriftliche Anfertigung sollten Sie ebenso verzichten.
Der Aufbau des Anschreibens auf Italienisch gliedert sich wie folgt, die Anschrift des Bewerbers mit Name, Adresse und Telefonnummer werden zuerst aufgeführt. Das aktuelle Datum mit Ort wird linksbündig geschrieben, jedoch bis zur Mitte eingerückt. Ungewöhnlich ist nun, dass der Name und die Anschrift des Unternehmens bündig unter das Datum kommen, was dem deutschen Leser des Bewerbungsschreibens vielleicht zunächst ein ungewöhnliches Äußeres offenbart.
In Italien wird das Wort „Oggetto:“ (Betreff) verwand, um den Grund des Schreibens zu erläutern. Bei einer italienischen Bewerbung auf eine Stellenanzeige wird hier konkret Bezug auf die Anzeige genommen, mit Zeitschrift, Datum und Position. Bei der Anrede ist es natürlich immer besser, wenn der Bewerber eine persönliche Kontaktperson in der Firma hat, an die er das Anschreiben richten kann.
Inhaltlich ist nicht sehr viel zu sagen. Der Bewerber weist auf den beigefügten Lebenslauf hin und hebt einige Dinge bereits hier hervor. Weiterhin sollten kurz das Interesse an der Arbeit und die Bitte um ein Vorstellungsgespräch thematisiert werden.
Verabschiedungsformel und Unterschrift sind auch hier Usus, Sie können auch auf den italienischen Lebenslauf in den Anlagen verweisen.
Viel Erfolg bei der Bewerbung in Italien!